Wir sind das Parasites Ensemble, ein junges, fünfköpfiges und vielbeiniges Theater- und Performance-Kollektiv aus Köln, das den Anspruch verfolgt, radikal politische und politisch korrekte Kunst zu schaffen. Wir sind davon überzeugt, dass sich dies nicht widersprechen muss.
Wir setzen uns mit den Menschen als kulturell geprägten Wesen auseinander, mit der lebensfeindlichen Gesellschaft, in der wir leben, ihren Ursachen, ihrer (veränderbaren) Zukunft. Diese Auseinandersetzung stellen wir theatral dar. Das Publikum soll angeregt und verwirrt werden. Wir bieten Kunst, wir bieten Fragen und Probleme, keine Antworten, keine Lösungen.
Wir sind uns bewusst, dass wir uns selbst in der neoliberalen Realität, die wir kritisieren, bewegen, sie gezwungenermaßen reproduzieren und unser Tun daran wenig ändern wird. Dennoch versuchen wir, die von uns angeprangerten Umstände in unserem Möglichkeits- und Wirkungsspektrum zu durchbrechen.
Unsere Kunst setzt direkt an unseren eigenen und den uns umgebenden Lebenswelten an und will beim Publikum einen Effekt erzielen, dessen Wirkung nicht so schnell nachlässt. Wir beweisen Mut zur Hässlichkeit, ja, sehen sogar unsere Pflicht darin, unschönes Theater zu machen, das ein gezieltes Unwohlsein bei den Zuschauenden hervorruft. Sie sollen Teil des Geschehens werden, weil sie Teil der Welt sind. Niemand kann sich dieser Verantwortung entziehen. Auch wir selbst nicht. Deshalb sehen wir uns auch als Teil des Publikums, als ebenso fehlbar und unwissend - aber lernfähig.
Für uns ist Theater ein Miteinander und kein bloßes Mittel der Selbstprofilierung. Dergleiche elitäre Gedanken lehnen wir ab, genauso wie konventionelle Machtstrukturen. Wir arbeiten interdisziplinär mit anderen Kunstschaffenden zusammen und wissen um die Bereicherung aus Kollaborationen, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt sind. Deshalb produzieren wir untereinander, wie auch mit anderen, möglichst hierarchiefrei Kunst und wollen dabei unsere Integrität bewahren.